Nachdem die Schweden ihre Armee nach Norden abgezogen hatten, um dort gegen den kaiserlichen Feldherrn Wallenstein zu kämpfen, wendet sich das Blatt abermals.
Kaiserliche Truppen bedrohen Bauern auf dem Land, sodass diese der Stadt Kempten weniger Lebensmittel liefern. Im Januar belagern und erobern 20.000 kaiserliche Soldaten Kempten und ermorden in der einsetzenden Panik hunderte von Bürgern. Die Stadt brennt. Einer der Angreifer beschreibt die Situation mit den Worten: Es wird alles niedergehauen, Gott verleihe uns weiter Gnade!
Im März 1634 überrumpeln die Schweden bei Nacht die kaiserliche Besatzung in Kempten. Viele der besiegten kaiserlichen Soldaten wechseln daraufhin die Seite - das geschieht mit Fortschreiten des Kriegs immer häufiger. Mitte des Jahres leben in Kempten nur noch 476 Bürger und 70 Witwen. Hinzu kommen 700 Flüchtlinge vom Land und 347 Soldaten.
Zwar zieht ein Großteil der Schweden nach einer entscheidenden Niederlage bei Nördlingen im September 1634 wieder aus dem Allgäu ab. Doch der Krieg und mit ihm Pest und Hunger wüten weitere 14 Jahre.