Zwischen den Belagerungen zeigte sich immer das gleiche Bild: Einquartierungen von Truppen und Geldforderungen in immenser Höhe. Forscher gehen von 800.000 bis 1.100.000 Talern aus. Zum Beispiel konnten die Bürger schon 1637 kein Gold, Silber oder Schmuck zur Verfügung stellen, sondern nur noch Zinn, Kupfer und Kleider.
Wie viele andere Städte, so schlug sich auch Memmingen mal auf die eine mal auf die andere Seite der Kriegsparteien. Je nachdem, wer gerade die Stadt belagerte. Die Parteinahme für die schwedisch-protestantische Union lag nahe, weil die Memminger Bürger seit über 100 Jahren protestantischen Glaubens war. Und die Nähe zur kaiserlich-katholischen Liga sollte die politische Unabhängigkeit der Reichsstadt erhalten.
Nach Kämpfen, Pest, Hunger, Plünderungen und Mord war der wirtschaftliche und politische Niedergang der Reichsstadt aber nicht mehr aufzuhalten. Die Bevölkerung Memmingens war von ca. 2.000 auf gerade einmal 400 zurückgegangen.