Memmingen

Memmingen

Für die Reichsstadt Memmingen war der 30-jährige Krieg eine schwere Probe. Insgesamt gab es zwischen 1632 und 1647 vier große Belagerungen. Dreimal (1632, Herbst 1634 und 1647) waren es katholische Truppen, die eine schwedisch-protestantische Belagerung angriffen. 
Einmal (Frühjahr 1634) standen die Schweden vor den Stadttoren und beschossen die kaiserlichen Truppen in der Stadt. Weder die Einen noch die Anderen nahmen Rücksicht auf die Einwohner Memmingens.

Über 1 Millionen Taler an Soldaten ausbezahlt

Zwischen den Belagerungen zeigte sich immer das gleiche Bild: Einquartierungen von Truppen und Geldforderungen in immenser Höhe. Forscher gehen von 800.000 bis 1.100.000 Talern aus. Zum Beispiel konnten die Bürger schon 1637 kein Gold, Silber oder Schmuck zur Verfügung stellen, sondern nur noch Zinn, Kupfer und Kleider.

Wie viele andere Städte, so schlug sich auch Memmingen mal auf die eine mal auf die andere Seite der Kriegsparteien. Je nachdem, wer gerade die Stadt belagerte. Die Parteinahme für die schwedisch-protestantische Union lag nahe, weil die Memminger Bürger seit über 100 Jahren protestantischen Glaubens war. Und die Nähe zur kaiserlich-katholischen Liga sollte die politische Unabhängigkeit der Reichsstadt erhalten.
 
Nach Kämpfen, Pest, Hunger, Plünderungen und Mord war der wirtschaftliche und politische Niedergang der Reichsstadt aber nicht mehr aufzuhalten. Die Bevölkerung Memmingens war von ca. 2.000 auf gerade einmal 400 zurückgegangen.
"Das sich einem Stein solt erbarmet haben."

Wallensteinfestspiele

Die Wallensteinfestspiele Memmingen sind die größten Historienfestspiele in Europa und existieren seit 1980. Sie spielen den Aufenthalt des Oberbefehlshabers der kaiserlichen Streitkräfte des Heiligen Römischen Reiches im Dreißigjährigen Krieg Albrecht Wenzel Eusebius von Waldstein, genannt Wallenstein, im Jahre 1630 in Memmingen nach. Sie werden alle vier Jahre vom Fischertagsverein Memmingen veranstaltet, das nächste Mal im Jahr 2020.
Interaktive News-Grafiken

Share by: